Bayerische Schweinshaxe
Region: Mittelfranken, Niederbayern, Oberbayern, Oberfranken, Oberpfalz, Schwaben, Unterfranken
Im Ofen erhält die Haxe ihre Kruste
Die Schweinshaxe ist ein Teil des Beins vom Schwein, der sich zwischen Knie- oder Ellenbogengelenk und den Fußwurzelgelenken befindet und von einer Fettschicht, der so genannten Schwarte, umgeben ist.
Das Fleisch ist sehr zart und aromatisch und sollte sich nach längerer Garzeit sehr leicht vom Knochen lösen lassen. Im Gegensatz zur Surhaxe wird die Schweinshaxe nicht gepökelt. Stattdessen wird sie im Ofen gebraten oder gegrillt und erhält dadurch eine mürbe Kruste. Die typische Bayerische Schweinshaxe wird nur mit Salz, Pfeffer und Knoblauch gewürzt. In Franken wird die Schweinshaxe als "Kraut und Knöchla" mit Sauerkraut und Kartoffelpüree oder Brot serviert.
Ansonsten schmeckt die Schweinshaxe besonders zu einer würzigen Soße aus Dunkelbier und herzhaften Kartoffel- oder Semmelknödeln, zu Kartoffelsalat oder grünem Salat.
Alle Teile eines Tieres mussten verarbeitet werden
Früher war die selbst gemästete Sau die Hauptquelle für den Fleischverzehr.
Die ausgewachsenen Hausschweine waren sehr viel schwerer und fetter als heute und galten als energiereiche Nahrungsquelle für Schwerstarbeiter. Wurde ein Schwein geschlachtet, dann galt es möglichst alle Teile des Tieres zu verarbeiten - so auch die Extremitäten. Auch heute noch wird das Schwein in allen möglichen Variationen zubereitet und liefert viele wichtige Nährstoffe und Vitamine. Bereits seit dem Ende des 19. Jahrhunderts gilt die Schweinshaxe mit Knödeln als typisches Regionalgericht.
Die Bezeichnung „Haxe“ stammt vermutlich vom althochdeutschen Wort "hahsina", was "Achillessehne" oder "Kniebug des Hinterbeins" bedeutet. Es könnte ebenfalls aus dem Lateinischen kommen: "coxa" heißt Hüfte. Durch eine Verschiebung der Bedeutung beider Begriffe könnte die Haxe entstanden sein.