Sebastiansring
Region: Oberfranken
Der Sebastiansring ist ein kalorienarmes Gebäck in Ei-Form, woher auch die zweite Bezeichnung Eierring stammt.
Von seiner Herkunft her unterscheidet er sich aber vom Eierring, der zu Ostern gebacken wird:
Sebastiansringe werden nur am Festtag des Pestheiligen Sebastian am 20. Januar gegessen.
Sie können in der Außenrundung gezackt oder glatt sein.
Opfergebäck stellt eine Schlange dar
Ursprünglich war der Sebastiansring ein Opfergebäck, das man zum Segen vor den Altar brachte.
Er stellt eine Schlange als Attribut des Heiligen dar und beißt sich als Unheil- und Todbringende in den eigenen Schwanz.
Der Sebastiansring am Sebastianstag hat auch heute noch im Brauchtum der Bamberger Gärtner eine große Bedeutung. St. Sebastian gilt als Pestheiliger und zugleich als Patron der Gärtner, Schützengilden, Eisen- und Zinngießer, Steinmetze und Gerber.
In vielen katholischen Gegenden Oberfrankens wird die Sebastiansprozession am 20. Januar noch immer mit großem Aufwand begangen.
Insbesondere die Sebastianskapelle der Bamberger Gärtner soll im 17. und 18. Jahrhundert einem Wallfahrtsort entsprochen haben. Wie weit das Brauchtum um die Sebastiansringe ins Mittelalter zurück geht, lässt sich derzeit nicht ermitteln.