Kulmbacher Bratwurst
Region: Oberfranken
Als feine Bratwurst gehört die Kulmbacher Bratwurst im Volksmund trotz der vorwiegend evangelischen Prägung Kulmbachs (einer von 100 Bayerischen Genussorten) zu den "katholischen Bratwürsten". "Evangelische Bratwürste" sind in Franken von gröberer Struktur.
- Ihre Markenzeichen sind ihre sehr dünne und lange Form und ein vergleichsweise hoher Kalbfleischanteil. -
Das Wurstbrät wird unter Zugabe von Eis sehr fein gekuttert und unter anderem mit Salz, Pfeffer, Muskat und Zitronenschale gewürzt. Die genaue Mischung ist natürlich ein bestens gehütetes Betriebsgeheimnis jedes Kulmbacher Metzgers.
Gebraten, gegrillt, gekocht, ausgestreift oder als Wurstsalat
Gebraten, gegrillt, gekocht, ausgestreift oder als Wurstsalat
Sicher landen die meisten der Kulmbacher Bratwürste in gegrillter Form im Leib des Verzehrenden – mit oder ohne "Sempft" (oberfränkisch für 'Senf'). Doch auch als Blaugsudna, als Ausgstraafda (rohes Bratwurstbrät ausgestreift als Brotaufstrich) oder im Bratwurstsalat erfreuen sie sich größter Beliebtheit.
- Der Co-Star -
Kulmbacher Bratwürste genießen bei den Einheimischen einen hohen Stellenwert – schließlich haben sie eigens für ihr kulinarisches Kulturgut ein besonderes Brötchen erfunden: den Bratwurststollen. Charakteristisch für den Bratwurststollen sind seine längliche Form und die Bestreuung mit Aniskörnchen. Er ist etwa doppelt so groß wie eine normale Semmel.
Man isst Kulmbacher Bratwürste entweder als Paar in einem halbierten und aufgeschnittenen oder als Trio im ganzen Stollen. Eine typische Bestellung an der Bratwurstbude lautet in Kulmbach also:
"A Boor im Halbm" oder "Drei im Ganzn".