Allgäuer Braunvieh
Region: Schwaben
Das Allgäuer Braunvieh stammt vom "bos brachyceros", dem Kurzhornrind, ab.
Es kommt ursprünglich aus dem Kaukasus und Vorderasien und wurde in Europa vermutlich mit dem wilden "Ur" gekreuzt.
Diese unter dem Namen Torf- und Pfahlbaurind bekannten Rinder kamen 2000 bis 800 Jahre v. Chr. in den zentraleuropäischen Gebirgsraum und wurde an den Alpenrandseen gehalten.
Mit der Zuchtarbeit begann man vor ca. 600 Jahren in der Schweiz, von wo aus sich das Braunvieh schnell nach Osten verbreitete. Über die Jahrhunderte entwickelten sich regionale Schläge der Rasse, von welchen die Tiere des Allgäuer Schlags die kleinsten und zierlichsten Rinder waren.
Lange Zeit lag der Schwerpunkt der Zucht auf der Nutzung für Milch, Fleisch und Arbeit.
Die genügsame Rasse gilt als stark gefährdet
Um die Milchproduktion zu steigern, kreuzten die Landwirte das Allgäuer Braunvieh in den 1960er Jahren mit der Rasse "Brown Swiss" aus den USA. Diese Tiere waren nicht nur größer, sondern gaben auch deutlich mehr Milch.
- In der Folge war das Original Allgäuer Braunvieh in den 1990er Jahren sogar vom Aussterben bedroht. -
Zwar konnte die Zahl der Tiere von damals nur noch 80 auf inzwischen mehr als 500 angehoben werden, jedoch gilt es nach wie vor als gefährdet und steht auf der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. in Kategorie II.
Zweinutzungsrasse mit hoher Milch- und Fleischqualität
Zwar kann das Allgäuer Braunvieh von der Milchmenge her nicht mit modernen Hochleistungstieren mithalten (6.000 Liter Milch/Jahr im Vergleich zu 10.000 Liter Milch/Jahr), allerdings eignet sich die qualitativ hochwertige Milch hervorragend für die Käseherstellung.
Auch das Fleisch ist von hoher Qualität.
Rarität
Das Allgäuer Braunvieh ist ein Passagier der Arche des Geschmacks.
Das internationale Projekt der Slow Food Stiftung für Biodiversität schützt weltweit etwa 6.000 regional wertvolle Lebensmittel, Nutztierarten und Kulturpflanzen vor dem Vergessen und Verschwinden, die unter den gegenwärtigen ökonomischen Bedingungen am Markt nicht bestehen oder "aus der Mode" gekommen sind.
zu Raritäten
Kontakt
Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH)
Walburger Str. 2
37213 Witzenhausen
Telefon 05542/1864
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ProRind
Zuchtverband zur Förderung der Zucht von Braunvieh, Fleckvieh und Holstein
Kemptener Straße 46
87647 Unterthingau
Telefon 08377/92880-0
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Zentrale Dokumentation Tiergenetischer Ressourcen in Deutschland
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
Referat 331
Deichmanns Aue 29
53179 Bonn