Über uns

Über das Projekt und Hintergrund

In der Spezialitätendatenbank wurden seit den 90er Jahren mehr als 285 typisch bayerische Produkte erfasst. Inzwischen ergänzen Rezepte und Museen das umfangreiche Informationsangebot.


Bayern ist über die Landesgrenzen hinaus bekannt für seine Spezialitäten. Regionaltypische Lebensmittel stehen für Wirtschaftskraft, Arbeitsplätze und Schärfung einer regionalen Profilierung, sie sind aber auch wichtiges Kulturgut. Beispielhaft sind hier zu nennen:

Bier: Die bayerische Brauwirtschaft blickt auf eine lange Tradition zurück. Eine 2.800 Jahre alte Bieramphore, die in der Nähe von Kulmbach gefunden wurde, gilt als der älteste Nachweis für das Brauen auf deutschem Boden. Heute produzieren die über 600 Braustätten in Bayern aus den nach dem bayerischen Reinheitsgebot von 1516 zugelassenen Rohstoffen (Wasser, Malz, Hopfen und Hefe) über 40 verschiedene Biersorten - eine solche Vielfalt ist nirgendwo sonst auf der Welt zu finden.

Backwaren: Mit mehr als 2,5 Milliarden Euro Jahresumsatz und über 47.000 Beschäftigten gehört das Backhandwerk zu einer der größten Handwerksbranchen im Freistaat. Über 2.600 Bäckereien produzieren eine Vielzahl regionaltypischer Brote mit unterschiedlichsten Sortenausprägungen - vor allem Mischbrote mit hohem Roggenanteil, aber auch süße Backwaren mit zum Teil langer Tradition und saisonaler Bedeutung, wie zum Beispiel Elisenlebkuchen.

Fleisch- und Wurstwaren: Bayerische Fleisch- und Wurstwaren sind hochwertige Lebensmittel. Bei der Zubereitung pflegen die Metzgermeister Jahrhunderte alte Traditionen. Die Rohstoffe für Spezialitäten wie Milzwurst, Regensburger oder Blutwurst kommen dabei auch heute noch aus der Region, in der die fertigen Produkte später auch verkauft werden.

Um sie zu erhalten gilt es, das Wissen um traditionelle Rohstoffe und traditionelle Verarbeitung für künftige Generationen zu bewahren.

Umsetzung und Kriterien

Erarbeitet wurde die Sammlung ab Mitte der 90er Jahre im Rahmen von Forschungsprojekten am Lehrstuhl für Marktlehre der Agrar- und Ernährungswirtschaft der TU München/Weihenstephan. Die einzelnen Spezialitäten wurden dabei nach Produktgruppen und Regionen kategorisiert sowie mit Informationen zu weiteren Bezeichnungen, Beschreibung, Verzehr, Verbreitung, Saison, Mengen, Herstellung, Zubereitung, Produzenten und Schutz ergänzt. Seit 2011 wird die Datenbank inhaltlich vom Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) betreut.


Damit ein Rohprodukt, ein Gericht oder ein Getränk in die Datenbank bayerischer Spezialitäten aufgenommen werden kann, muss es folgende Anforderungen erfüllen:

Tradition: Die Spezialität muss seit mindestens 50 Jahren in der Region hergestellt bzw. angebaut werden.

Historischer Orts- und Sachbezug: Die Spezialität muss über eine (Entstehungs-)Geschichte verfügen, die eine enge Bindung des Produktes an die Erzeugungs- bzw. Verarbeitungsregion belegt.

Verbrauchererwartung: Der Verbraucher muss das Produkt als typisch bayerisch bzw. typisch für eine Region innerhalb Bayerns wahrnehmen.

Kennen Sie eine bayerische Spezialität, die den Kriterien entspricht, aber noch nicht in der Datenbank registriert ist? Dann können Sie hier Ihren Vorschlag einreichen.

Projektverantwortliche


Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn):
Das 2011 geschaffene Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn), Institut der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), im Ressort des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus (StMELF) hat die Aufgabe, den Austausch zwischen Forschung, Ernährungswirtschaft/Produktion und Ernährungsbildung zu forcieren. Ziel ist es, den Informationsfluss zwischen allen beteiligten Gruppen zu erleichtern und das aktuelle Wissen rasch in die Praxis zu überführen. Mehr Informationen finden Sie auf der Homepage des KErn:
www.kern.bayern.de

Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus (StMELF):
Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus ist eines von zwölf Staatsministerien im Freistaat Bayern und damit Teil der Bayerischen Staatsregierung. Mehr Informationen finden Sie auf der Homepage des StMELF:
www.stmelf.bayern.de